Testbericht: HTC Touch HD2

Ich komme nochmals auf das Display zurück.

Es hat ein TFT Display,also kein Amoled
Es ist wie schon festgestellt,kapazitiv und Multitouchfähig.
Die dargestellten 65535 Farben ist für mich ein wirkliches Manko,das mit der Anzeigeauflösung von 800 x 480 Pixel ausgebügelt wird,wie Spencer schon festgestellt hat,aber auch andere Displays mit
16 Millionen Farben haben solche Auflösungen und bringen deshalb noch bessere Bildqualität.
Da hätte man meiner Meinung nach auch ein Amoled Display spendieren können,das 16 Millionen Farben und hohe Auflösungen unterstützt.
Das ist wiederum meiner Meinung nach ein weiteres Defizit.

 

Spenser mit "s", wie der Dichter.

Mein Eindruck vom Display ist eigentlich der, dass man die Farben nicht vermisst. Die Sache ist auch so rund. Ich hab jetzt freilich keinen direkten Vergleich, aber es ist nicht so, dass was fehlt. Nunja - bis auf die Schmutzempfindlichkeit. Man sieht wirklich jede Berührung. Das kann man heute doch schon besser.

 

Funktion WLAN-Router

Das HTC HD2 bietet eine Funktion, als WLAN-Router zu arbeiten. Eine super Sache aus meiner Sicht: man stellt das Handy an eine Stelle des Hauses wo man einen guten Empfang hat (Strom sollte vorhanden sein, die Funktion frisst sicherlich die Reserven sehr schnell auf) und kann dann mit dem Notebook vom Arbeitsplatz aus über WLAN surfen. Die Verbindung ins Internet erledigt das Handy per UMTS.
So weit zur Theorie.
Die Praxis: Die WLAN-Verbindung ist nach dem alten Standard WEP verschlüsselt, zur Verbindung muß man am Notebook einen zehnstelligen Code (default ist "1234567890") eingeben und sich dann mit dem Handy verbinden. Wäre gut, hat hier nur nicht geklappt. Am Notebook läuft Windows 7 Ultimate. Die Verbindung klappte, dann gings aber nicht weiter. Dem Notebook wurde offensichtlich keine IP-Adresse zugewiesen. Das bringt mich schon zum nächsten Thema:

Updates fürs Handy

Nachdem das mit dem Router nicht funktioniert hat habe ich mich mal auf der Herstellerhomepage nach Updates umgeschaut. Ergebnis: vier verfügbare Updates für diverse Anwendungen, davon ein ROM-Update. Die "normalen" Updates werden auf das Gerät oder die Speicherkarte kopiert und direkt von dort gestartet. Lästig sind bei mehreren Hotfixes die Reboots, die nach jeder einzelnen Installation nicht vermeidbar sind. Bei vier Updates heißt das vier Reboots. Das strapaziert die Geduld. Hier sollte man doch erst alles Patches installieren können und dann mit einem einzigen Update abschließen. Sollte.
Der ROM-Patcher muß am PC gestartet werden, er setzt das Handy in einen speziellen Modus für die Übertragung. Hier sitze ich an einem UMTS-Rechner, so dass die Suche in Windows Update nach einem passenden Treiber für diesen speziellen Modus zu lange dauerte und das Patch-Programm abbrach. Der erste Schreck war schnell überwunden als nach einem erneuten Programmstart genau an dem Punkt weitergemacht wurde, an dem ich aufgehört hatte. Klasse!

Nochmal Router

Der kleine Wermutstropfen: die Updates hatten keinerlei Auswirkungen auf die nichtfunktionierende Routerfunktion.

 

Nachdem ich das HD2 heute an den nächsten Tester abgeschickt habe hier nun meine Testzusammenfassung als Abschluß:

Auspacken, Gerät

Man hat definitiv was in der Hand. Gerät wie Verpackung sind sehr schön und ausgewogen gestylt. Das gilt für die Farbwahl, wie auch für das - durchaus merklich vorhandene - Gewicht des Geräts. Trotz den vergleichsweise hohen Gewichts von (betriebsbereit gewogen) 157,3 g gewöhnt man sich schnell daran. Gerade beim zweihändigen Tippen ist es auch Vorteil, ein etwas massigeres Gerät in der Hand zu haben. Kurz: man glaubt nie, einen "Klotz" in der Hand zu haben, es passt alles zusammen.
Der Lieferumfang ist angemessen (Lade-/USB-Kabel, Kopfhörer, Ledertasche ohne Gürtelschlaufen, Micro-SD-Karte mit 2 GB), eine Treiber-CD ist nicht dabei (wird aber nach meiner Erfahrung unter Windows auch nicht gebraucht).

Das Display

Das Display ist die größte Stärke und gleichzeitig die größte Schwäche des Geräts. Zunächst mal ist es groß. Einfach nur gigantisch groß. Mit seinen 4,3 " schlägt es alles, was ich an Handy bislang in der Hand hatte. Das kapazitive Display mit 480 x 800 Punkten Auflösung stellt alles super brilliant dar. Könnte man noch vorher meinen, dass 65.535 Farben nicht mehr up to date wären, so kann ich nach dem Test sagen: ich habe keine einzige vermisst (man darf ja auch nicht vergessen, dass diese 16bit Farbtiefe lange Jahre der Standard auf dem PC waren). Filme werden ausreichend naturgetreu wiedergegeben und von "Mäusekinofeeling" kann auf dem großen Display auch keine Rede sein. Gruppentauglich ist das Filmvergnügen freilich nicht, aber wer erwartet das schon. Für das Display jedenfalls:
Abstriche in der B-Note gibts für die Schmutzempfindlichkeit. Ich hab mir bislang noch für kein Handy Brillenputztücher einstecken müssen. Und bei mir gibts nicht nur Pommes und Burger Im Ernst: mit frisch gewaschenen Fingern gesurft und nach fünf Minuten sieht das Display aus als ob da jemand nen Schmierfilm verteilt hätte. Schön ist, dass das die Bedienung nicht negativ beeinflusst, aber appetitlich ist auch anders. Also eher ein kosmetisches als ein funktionelles Problem.

Die Eingabe

Die Eingabe erfolgt über eine virtuelle Tastatur (wie noch meistens bei reinen Touchgeräten). Gleich beim ersten Booten wird man fast zwangsweise über die Eigenheiten des HTC bei der Eingabe aufgeklärt, was langes Raten ersparen kann. Ein Manko aus meiner Sicht: einhändig geht nichts. Dafür sind entweder meine Finger zu kurz oder das Display ist zu groß.
Was mich richtig stört ist, dass die - sehr intuitiven - Gesten nicht durchgängig in allen Programmen gleich sind. Schlechte Beispiele sind die beiden mitglieferten Browser Opera und IE: während man bei dem einen mit zwei Fingern den Zoom "aufziehen" kann, gehts beim anderen nur mit Doppeltap. Das ist nicht schön.

Die Kamera

Fünf Megapixel hat die Kamera, ausgelöst werden kann nur über einen Button im Display. Was nicht so nachteilig klingt, zeigt sich in der Praxis schon als Nachteil: wenn man z.B. aus einer Menge heraus über Kopf fotografieren will, dann kann es passieren, dass man keine oder eben nicht die Bilder macht, die man haben will, weil man bei dem Winkel "von unten" den Auslöseknopf nicht sieht. Hier würde ich mir einen echten Knopf an der Gehäuseseite wünschen.
Rein subjektiv kommt die Kamera nicht mit meinem alten N82 mit (bei dem ich mir schon überlegt habe, es als ständigen Kamerabegleiter mitzunehmen). Die ersten Bilder hatten einen deutlichen Farbstich und waren eher unscharf. Es gibt zwischenzeitlich ein Update für die Software, das scheinbar Besserung gebracht hat. Das überlasse ich aber meinen Nachtestern.
Klar, als leidenschaftlicher Spiegelreflex-Fotograf habe ich hohe Erwartungen. Die konnten aber eher nicht erfüllt werden. Wobei ich - ich wiederhole mich da gern - nach dem Update das Gefühl hatte, dass die Bilder besser wurden. Hierzu verweise ich auf die Faschingsbilder in der Galerie, die alle nach dem Update gemacht wurden.

Der Akku

Klar, dass man von dem Akku bei einem so großen Display keine Wunder erwarten kann. Dass das Gerät beim ersten Mal allerdings nach acht Stunden komplett leergedaddelt ist, hätte ich auch nicht erwartet. Gut, ok, war die erste Ladung und noch dazu hab ich viel gespielt. Im Alltag dürften wir aber mit einer Reichweite von "ca. einem Arbeitstag" im Bereich des iPhone (evtl. etwas drüber ) sein. Klar, dass ich von meinem normalerweise verwendeten E52 verwöhnt bin, aber etwas mehr dürfte auch beim HD2 schon sein.

Internet-Integration

Die ist an allen Orten zu spüren. Das geht schon los bei der ortsangepassten Wetteranzeige auf der Startseite (dicker Daumen nach oben von mir dafür! ) und zieht sich durch in jede kleine Funktion. Wenn auch nicht viele Daten übertragen werden, irgendwie findet das Gerät immer einen Grund, online zu gehen. Ohne Datenflat (die vermutlich aber nicht mal so arg viel Volumen haben muß) geht es defintiv nicht. Willkommen in der iPhone-Welt. Das Verhalten, einfach ohne Rückfrage mal schnell online zu gehen ist von Windows Mobile (in fast allen Versionen) nicht neu, aber immer noch ärgerlich. Ich würde gerne gefragt werden. Zumindest würde ich gerne einstellen können, dass ich gefragt werden will. Aber sowas hab ich nicht gefunden.
Twitter, Facebook und ganz speziell Youtube sind total integriert mit allen relevanten Funktionen. Youtube-Videos machen auf dem großen Display wirklich Spaß (wenn man Youtube überhaupt mag).
Die W-LAN-Router-Funktion fand ich gigantisch, die hätte das Gerät wirklich aufgewertet - wenn ich sie denn zum Laufen gebracht hätte. Gut, ich hab jetzt keine Stunden investiert. Nur: wer, der sich so ein Gerät leisten kann und will hat denn Stunden Zeit, sich in die Eingeweide der Technik vorzuarbeiten? Sowas hat entsprechend der Anleitung zu funktionieren - was es hier einfach nicht tat.
Sind wir auch schon beim Thema W-LAN: WiFi ist nach dem g-Standard drin (also mit 54 MBit/s). Wer das zu wenig findet, lebt neben der Realität. Ein Handy (auch ein solches) ist keine Downloadmaschine und die Anzeige von Videos und Webseiten erfolgt in allen Browsers und Anwendungen blitzschnell und verzögerungsfrei. Völlig ausreichend und gut integriert.

Zusammenfassend:

Wer eine sehr leistungsfähige Internetmaschine sucht, die von unterwegs alle mobilen Aufgaben mit Bravour meistert, der ist beim HTC HD2 definitiv richtig. Man darf halt bei der Akkulaufzeit keine Wunder erwarten und hemdentaschentauglich ist das Gerät bedingt durch seine Größe auch nicht. Streng genommen nicht mal hosentaschentauglich. Man hat eine gut funktionierende Surf- und Mobilnetzmaschine, die nicht zu übersehen ist, die man aber auch gerne vorzeigt. Man hat ja schließlich auch was zu zeigen. Wer sich mit den kleinen von mir beschriebenen Mankos abfinden kann, findet in dem HTC HD2 sicherlich einen Freund, dessen Funktionen ihn nicht enttäuschen werden.

Einen herzlichen Dank an dieser Stelle an unseren Testpartner einsAmobile, der uns diesen Test großzügigerweise ermöglicht hat.

Eine Bemerkung noch von mir: ich hab den Test mal etwas anders aufgezogen als viele vor mir in Form einer Art "Erlebnisbericht" (auch in Twitter) und einem großen Abschlußbericht. Hat Euch das gefallen? Oder wartet Ihr lieber ein paar Tage auf einen "fertigen" Bericht? Kritik ist gerne gehört, schließlich machen wir das hier ja nur für Euch!

Meldet Euch bitte auch, falls Ihr noch eine Frage habt.

 

super testbericht
ehrlich gesagt finde ich diese liveberichte sehr gut, war bei dir z.b. per twitter auch teils lustig :D

 

Super Bericht muss ich sagen.
Ich überlege mir auch seit längerem das HD2 zuzulegen, ein Freund von mir hat es und mir gefällt es wirklich sehr, nach diesem Bericht sogar nochmehr.
Eine Frage noch, würde eine 200MB Datenflat für den ganzen "Internetkram" ausreichen?

 

@Nejat55: ich denke schon, dass das ausreicht. Im Prinzip gehts vermutlich nicht um Datenmassen, sondern um "always on". Mit den 200 MB reduzierst Du zumindest Dein Kostenrisiko. Und wenn Du doch mal feststellst, dass es nicht reicht kannst Du eigentlich bei allen Providern nach oben jederzeit aufstocken.

 

Gibt es schon den kompletten Bericht?

 

Super Bericht und ich bin eindeutig für diese Live Berichte..

Hab jetzt noch einige Fragen:

Lässt es sich mit dem Gerät gut tippen oder ist eher anstrengend?
Gibt es einen Mail Client oder muss man das über den Browser machen?

In welcher Form wird der Akkustand angezeigt? (nur als Balken oder mehr Infos?)
Wie sieht es mit der Musikfunktion aus? Taugt der Sound was im Player?
Ist der eingebaute Lautsprecher wirklich so laut wie viele berichten?

 

Das Tippen geht relativ gut, man muß sich aber erst an die Tastatur gewöhnen. Einhändig fällt definitiv aus (hatte ich aber geschrieben), ansonsten gehts echt gut. An den Akkustand erinnere ich mich nur als Balken, es kann aber sein, dass es in irgendeinem Untermenü auch als %-Angabe steht.
Es gibt einen Mailclient, den habe ich aber nicht getestet. Das überlasse ich meinen Nachtestern

Der Sound war angenehm und ausreichend laut (in der Freisprechfunktion).

23:46 ----- Beiträge automatisch zusammen geführt -----

Meiner steht oben. Es werden aber weitere mit anderen Schwerpunkten folgen.
Das ist die Stärke der Aufteilung: jeder legt auf was anderes Wert und insgesamt ergänzt sich das dann.

 

@Spenser
Wenn man das Handy als Wlanrouter einsetzen kann und die Ip-Adressvergabe per DHCP nicht funktioniert hat ,hätte man es einmal mit der Vergabe einer festen Ip Adresse testen können.
Hattest Du das in Erwägung gezogen?

Anmerkung:
Ich finde diese Art des Testberichts gut zumla dies die Möglichkeit bietet nach Merkmalen zu fragen die evnetuell sonst nicht in einem Testbericht beschrieben würden.

 

Hatte ich, das hat schlicht überhaupt nicht funktionieren wollen. Vor allem eben genau nicht entsprechend der Anleitung...

 

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